Heutzutage sind Patchworkfamilien schon längst nichts Ungewöhnliches mehr. Selbst multiethnische Familien sorgen kaum noch für Aufsehen. Aaron und Rachel Halbert aus Mississippi (USA) sind bei ihrer unkonventionellen Familienplanung aber noch einen Schritt weitergegangen - und ernten dafür auf der Straße oft verurteilende Blicke.
Bereits beim ersten Kennenlernen hatten sich die beiden gläubigen Christen dazu entschlossen, später einmal ungewollten Kindern ein neues Zuhause zu schenken. Sie hatten sich allerdings ganz konsequent gegen eine Adoption hellhäutiger Kinder entschlossen, da sie wussten, wie schwer es dunkelhäutige Jungs und Mädchen haben, eine liebevolle Familie zu finden.
Mit nur einem Jahr Abstand adoptierten Aaron und Rachel gleich zwei süße Knirpse afroamerikanischer Herkunft: Ford und Catherine. Allein schon durch diese ungewöhnliche Familienkonstellation lernten sie ein völlig anderes Leben kennen. „Es hat etwas Schönes und Bereicherndes, der einzige Weiße unter meinen afroamerikanischen Freunden zu sein und sich mit ihnen zu unterhalten“, so Aaron.
„Auch die Beziehung, die meine Frau mit ihrer schwarzen Freundin über Facebook aufbaut, ist wunderschön. Sie unterhalten sich darüber, wie Rachel mit dem Haar unserer Tochter umgehen sollte. Das ist das Schöne an einer multiethnischen Familie. Unsere Unterschiede bereichern uns. Du musst viel darüber nachdenken, wie du sprichst, handelst und lebst.“
Ursprünglich wollten Aaron und Rachel keine weiteren Kinder mehr adoptieren. Doch als sie von der sogenannten Embryo-Adoption erfuhren, überdachten sie ihre Entscheidung noch einmal. Bei einer Embryo-Adoption können Paare befruchtete Eizellen an Wunscheltern spenden.
Aaron und Rachel sind der festen Überzeugung, dass das Leben bereits mit der Befruchtung beginnt. Demnach hätten auch übrig gebliebene Embryonen eine Chance verdient. Rachel entschied sich für zwei Embryonen afroamerikanischer Eltern – bekam am Ende aber gleich Drillinge!
Mittlerweile besteht die glückliche Familie also aus zwei stolzen Eltern und fünf kleinen Rackern. Und obwohl sie sich fast tagtäglich mit den Reaktionen ihrer Mitmenschen – seien es böse Blicke oder Kopfschütteln – herumschlagen müssen, haben weder Aaron noch Rachel ihre Entscheidung je bereut.
Glücklicherweise können die beiden auch von positiven Begegnungen berichten: „Es gab da dieses kleine schwarze Mädchen, das zu weinen anfing, als wir ihm erzählten, dass der dunkelhäutige Junge unser Sohn ist. Und natürlich den älteren weißen Arzt, der ihn ganz vorsichtig in den Armen hielt.“
„Diese schönen Erfahrungen zeigten uns, wie weit unser Land schon gekommen ist. Die schlechten Erfahrungen zeigten uns wiederum, welch weiten Weg wir noch alle zu gehen haben.“
Man kann nur hoffen, dass die Botschaft, die Aaron und Rachel aussenden, nicht auf taube Ohren stößt. Die Welt könnte ein so viel besserer Ort sein, wenn wir nur alle an einem Strang ziehen würden – und diese siebenköpfige Familie zeigt, wie das geht!
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