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Dein Hund verkriecht sich in einer Ecke, zieht den Schwanz ein und jault
herzerweichend? Keine Frage: Da ist Angst im Spiel. Eine aktuelle Studie
legt nahe, dass die Wahrscheinlichkeit, ob ein Hund besonders ängstlich ist
oder nicht, tatsächlich von den Genen beeinflusst wird.
Für die finnische Studie verglichen die Autoren 14 Hunderassen, von denen
jeweils mehr als 200 Hundehalter weltweit das Angstverhalten ihrer
Vierbeiner bewerteten. Insgesamt stellten die Forscher fest, dass mehr als
70 Prozent aller Hunde mindestens ein auf Angst beruhendes Verhaltensmuster
zeigten.
Die häufigste Ursache für Ängste bei Hunden ist Lärmempfindlichkeit.
Darunter leidet der Studie zufolge etwa jeder dritte Hund. Ausdrücken kann
sich die Empfindlichkeit unter anderm in der Angst vor Feuerwerk, vor
Gewitter oder Schüssen. Die Forscher fanden außerdem heraus, dass mit dem
Alter der Hunde auch ihre Lärmempfindlichkeit anstieg.
Fremde, Feuerwerk, andere Hunde: Wann Hunde ängstlich werden
Kurz hinter der Angst vor Feuerwerk kommt die Angst vor Oberflächen und
Höhen. Viele Hundehalter kennen bestimmt das Phänomen, dass ihr Hund keine
Treppen steigen will oder einigen Untergründen wie spiegelnden Fliesen
extrem skeptisch gegenüber steht. Rund 17 Prozent der Hunde haben Angst vor
anderen Artgenossen, 15 Prozent fürchten sich vor Fremden und elf Prozent
reagieren in neuen Situationen ängstlich.
Foto: Imago/Marius Schwarz (Symbolfoto)
Neben dem Alter spielt aber auch die Rasse eine Rolle: Unterschiedliche
Ängste traten je nach Hunderasse unterschiedlich häufig auf. Fast jeder
zehnte Zwergschnauzer zeigte ängstliches und aggressives Verhalten gegenüber
Fremden. Dagegen wurde dieses Verhalten bei keinem Labrador berichtet.
Mischlinge erwiesen sich als generell sehr ängstlich. Lagotto Romagnolo und
Irish Soft Cotton Wheaten Terrier zeigten dagegen besonders häufig Angst vor
Feuerwerk.
Insgesamt bilden die Ergebnisse einen guten Hinweis darauf, dass
Ängstlichkeit bei Hunden genetisch bedingt ist – ähnlich wie bei
Menschen.
Das Interessante: Eine vorherige Studie hatte bereits herausgefunden, dass
in der DNA von Schäferhunden ein Gen vorhanden ist, das mit der
Sozialkompetenz von Hunden in Verbindung gebracht wird. Dasselbe Gen
entscheidet aber auch darüber, wie lärmempfindlich Hunde sind, berichtet das
„Science Mag“. Die Forscher der aktuellen Studie vermuten deshalb, dass
Menschen sich gleichzeitig für lärmempfindlichere Hunden entschieden haben,
indem sie sich für sozialere Hunde entschieden.
Studie könnte interessante Einblicke in die Angst von Hunden liefern
Die Studie könnte interessante Antworten darauf liefern, warum Dein Hund
ängstlich ist. Weil die Halter das Verhalten ihrer Hunde selbst einstuften,
besteht aber das Risiko, dass das Ergebnis dadurch leicht verzerrt
wurde.
Foto: unsplash.com/Michelle Tresemer (Symbolfoto)
Außerdem liegen nicht alle Antworten in den Genen. Mischlinge landen
beispielsweise besonders häufig in Tierheimen und erleben dort oft ein
Umfeld, dass Ängste fördert. Dieser Umstand könnte ein Grund dafür sein,
dass Mischlinge generell als sehr ängstlich eingestuft wurden.
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