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Katzen gelten als schwer zu durchschauen – da ist es eigentlich kein
Wunder, dass es jede Menge Katzen-Mythen gibt, von denen viele noch immer
glauben, dass sie stimmen. Weil das allerdings gefährlich werden kann,
entlarven wir für Dich die gängigsten Katzen-Irrtümer.
Katzen landen immer auf den Pfoten
Der Mythos, dass Katzen immer auf ihren Pfoten landen, wird so oft
bestätigt, dass wir manchmal vergessen, dass es auch Ausnahmen gibt. Denn:
Katzen sind sehr grazil, landen wirklich häufig auf ihren Pfoten. Aber eben
nicht immer. Der Grund für die gute Balance der Miezen ist ihr Stellreflex,
mit dem sie sich so orientieren können, dass sie sicher auf ihren Pfoten
landen.
Auch in den Katzenohren sitzt eine Art Vorrichtung, mit der sie balancieren
und sich orientieren. „Dadurch merken Katzen ziemlich schnell wo oben ist
und drehen ihren Kopf dorthin, damit der Körper folgt“, erklärt Tierärztin
Dr. Jennifer Freeman. Doch diese beiden Mechanismen funktionieren nicht
immer – besonders wenn eine Katze aus großer Höhe fällt.
Und selbst wenn eine Mieze auf ihren Pfoten landet, kann sie sich dabei
Knochenbrüche oder andere Verletzungen zuziehen. Internationalen Statistiken
zufolge ist die Verletzungsgefahr von Katzen bei einem Sturz aus rund drei
bis dreieinhalb Metern am größten. In New York soll dagegen schon mal eine
Katze aus dem 18. Stock gefallen sein – und überlebt haben.
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Milch ist gut für Katzen
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass man auch erwachsenen Katzen noch
Milch geben kann und dass das sogar gesund ist. Während Kitten Kuhmilch zwar
vertragen, ändert sich das im Erwachsenenalter. Denn ausgewachsenen Katzen
fehlt das Enzym, mit dem sie die Milch verdauen können – die Miezen werden
laktoseintollerant.
Übrigens solltest Du auch Kätzchen nach Möglichkeit keine Kuhmilch geben.
Tierschutzorganisationen betonen, dass diese nur die Milch ihrer eigenen
Mutter trinken sollten – oder spezielle Ersatzmilch, die man über den
Tierarzt bekommen kann. Wenn es Dir nur darum geht, dass Deine Katze
Flüssigkeit aufnimmt, greif lieber auf Wasser oder Nassfutter zurück.
Katzen hassen Wasser
Apropos nass: Dass Katzen Wasser hassen stellen viele gar nicht erst in
Frage – dabei gibt es durchaus auch Miezen, die vor dem Wasserstrahl oder
der Badewanne nicht direkt Reisaus nehmen. Einige spielen sogar gerne damit.
Allerdings stimmt es, dass Katzen nicht gerne vollständig im Wasser
sind.
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Katzen und Hunde können sich nicht ausstehen
Hunde und Katzen sind sich spinnefeind – das versuchen uns zumindest
etliche Filme und Fernsehshows weiszumachen. Dabei handelt es sich bei der
„Abneigung“ oft nur um ein Kommunikationsproblem zwischen zwei Tierarten.
Deshalb müssen wir als Vermittler funktionieren, dafür sorgen, dass diese
Kommunkationslücke best möglich überbrückt wird.
Sicher ist: Wenn sie aneinander gewöhnt sind, können sich auch Hunde und
Katzen prima verstehen.
Katzen sind im Haus unglücklich
In der Regel haben Katzenhalter zwei Option: Entweder ihre Katze wird ein
Stubentiger oder eine Freigängerkatze. Einige denken, dass letztere
Möglichkeit auch für domestizierte Katzen der einzig wahre Lebensstil
ist.
Katzen-Experte Jackson Galaxy zufolge sei das aber von Katze zu Katze
unterschiedlich. Er selbst sei eher ein Fan von Katzen, die im Haus bleiben.
Sie haben nämlich eine deutlich höhere Lebenserwartung als Freigänger –
draußen weit mehr Gefahren wie Autos, Parasiten oder verfeindete
Katzen.
Katzen brauche kaum Pflege
Es stimmt zwar, dass Katzen zumindest im Vergleich mit Hunden etwas weniger
Aufmerksamkeit fordern und nicht wirklich pflegeaufwändig sind – aber sie
brauchen Pflege. Die Vorstellung von Katzen, die kaum Pflege benötigen, kann
sogar gefährlich werden, zum Beispiel wenn Katzenhalter denken, dass sie
ihre Miezen tagelang alleine lassen können. Und selbst wenn Katzen genug
Futter und Wasser haben, brauchen sie genauso unsere Gesellschaft wie Hunde
– sonst können sie Trennungsangst bekommen.
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Aberglaube: Schwarze Katzen bringen Pech
„Schwarze Katze von links, Unglück bringt’s“ – mit diesem Spruch sind viele
von uns aufgewachsen, auch in anderen Kulturen stehen Katzen für die
Überbringer von Pech. Dass an solchen Ammenmärchen nichts dran ist, wissen
wir natürlich mittlerweile – trotzdem haben es auch heute noch schwarze
Katzen in Tierheimen schwerer, vermittelt zu werden. Dabei können sie Dir
genauso viel Liebe, Zuneigung und Glück schenken, wie jede andere Mieze
auch.
Katzen haben sieben Leben
In Deutschland sagen wir oft, dass eine Katze sieben Leben hat – im
englischsprachigen Raum sind es sogar neun Leben. Woher diese Annahme kommt,
ist ein Mysterium für sich. Schon in Shakespeares „Romeo und Julia“ ist von
den neun Leben der Katze die Rede. Einige vermuten aber, dass diese
Katzen-Mythen schon im alten Ägypten entstanden sind: Damals galten Katzen
als göttliche Kreaturen mit übernatürlichen Kräften.
Wahrscheinlicher ist aber, dass dieses Vorurteil einfach entstanden ist,
weil Katzen oft selbst aus kniffligen Situationen weitestgehend unbeschadet
hervorgehen. Sei es bei Stürzen aus hoher Höhe oder bei Naturkatastrophen
wie Erdbeben.
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Katzen sind Einzelgänger
Die Gründe für diesen Mythos liegen auf der Hand: Während Hunde von Wölfen
– also Rudeltieren – abstammen, leben die meisten Wildkatzen alleine.
Allerdings teilen wir unseren Alltag nicht mit Wild- sondern mit Hauskatzen.
Und die sind es gewohnt, enge Bindungen mit Menschen zu bilden.
Der Myhtos wird vermutlich verstärkt, weil wir Katzen durch die
„Hunde-Brille“ betrachten. Vergleiche man die Miezen mit Hunde, entstehe
schnell der Eindruck, sie seien abweisend und weniger verschmust.
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