Wer Tiere hat, sorgt sich an Silvester regelmäßig um seine Schützlinge. Wir
verraten, was man tun kann.
Wenn an Silvester mit Böllern und Raketen das neue Jahr eingeläutet wird,
sind Tierbesitzer oft mit ganz anderem beschäftigt. "Mein Mann bleibt bei
unseren Tieren im Haus und ich bin im Stall bei den Pferden", sagt Britta
Merkel, Vorsitzende der Tierschutzinitiative (TI) Haßberge. Denn für die
Tiere bedeutet das Feuerwerk an Silvester vor allem eines: Stress pur.
Der FT hat deshalb mit Merkel darüber gesprochen, wie Tierbesitzer sich auf
den Jahreswechsel vorbereiten können.
Kennzeichnen und registrieren
Wenn Feuerwerkskörper explodieren, erschreckt das die Tiere. Sie geraten in
Panik und laufen weg. Es könne immer passieren, dass Tiere unerwartet
weglaufen - zum Beispiel, wenn an Silvester ein Gast die Tür offen lasse,
sagt Merkel. Deshalb sei es wichtig, sein Tier kennzeichnen und registrieren
zu lassen. Merkel empfiehlt für Hunde außerdem eine Plakette mit Adresse
oder Telefonnummer. "Die Hundeplaketten waren früher eigentlich üblich, sind
jetzt aber nicht mehr so modern." Im Notfall helfen sie aber dabei, Tier und
Besitzer schnell wieder zusammenzubringen.
An die Leine und ins Haus
"Bei Hunden ist es ganz wichtig, sie beim Spazierengehen auch früh schon an
der Leine zulassen", sagt Merkel. Viele Jugendliche würden ja bereits
tagsüber Kracher und Böller zünden. "Die Hunde kriegen dann Panik und rennen
weg." Auch Freigänger-Katzen sollten frühzeitig in der Wohnung oder dem Haus
behalten werden.
Abdunkeln und leise Musik
Wie die Vorsitzende der TI Haßberge rät, sollten Tierbesitzer ihre Wohnung
abdunkeln - also die Rollläden herunterlassen oder die Vorhänge zuziehen.
Nicht nur der Lärm auch die Blitze und Leuchteffekte, die das
Silvester-Feuerwerk mit sich bringt, erschreckten die Tiere. "Der Geruch der
Raketen verursacht ebenfalls Stress", sagt Merkel. Im Hintergrund könne man
leise den Fernseher vor sich hin dudeln lassen oder Musik abspielen.
Sich normal verhalten
Tierbesitzer sollten sich an Silvester so normal wie möglich verhalten und
ihre Tiere auf keinen Fall verstärkt betüddeln. Das sorge nur für
zusätzliche Nervosität bei den Tieren. "Einfach im normalen Maß streicheln,
wie man es immer macht", rät Merkel.
Andere informieren
Menschen, die selbst keine Tiere haben, wüssten oft nicht, was die Böllerei
an Silvester für die Tiere an Stress bedeute. Man könne Verwandte und
Bekannte darauf hinweisen, sagt Merkel, und so vielleicht ein Umdenken
erreichen.
Auch Wildtiere und Vögel leiden
Wie die TI-Vorsitzende erklärt, leiden auch Wildtiere und Vögel unter dem
Feuerwerk an Silvester. Geflügelhalter sollten ihre Tiere in den Stall
bringen und ihn abdunkeln.
Merkel achtet in der Silvesternacht zudem darauf, dass keine
Feuerwerkskörper in der Scheune landen und das dort gelagerte Heu oder Stroh
zu brennen beginnt.
Wem an oder um Silvester doch sein Tier entläuft, der sollte sich sofort an
die Polizei und ans Tierheim wenden. Gleiches gilt für Finder eines Tieres.
Oft erweist sich auch ein Aufruf über das Soziale Netzwerk Facebook als
hilfreich bei der Suche, wie Merkel berichtet.
Gleichzeitig appelliert sie an die Vernunft der Menschen. Die Böllerei sei
nicht nur für die Tiere anstrengend. Auch der Geldbeutel und nicht zuletzt
die Umwelt würden geschont, wenn auf das Feuerwerk verzichtet oder zumindest
weniger geböllert werde.
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