Foto: Envato Elements (Symbolfoto)
Durch die Corona-Pandemie ist Desinfektionsmittel für die Hände zu einem
festen Begleiter geworden – schließlich tötet es zuverlässig Bakterien und
andere Krankheitserreger ab. Aber schadet Handdesinfektion gleichzeitig
Tieren, zum Beispiel meiner Katze?
Fangen wir mal ganz vorne an: Was ist überhaupt Desinfektionsmittel? Die
meisten herkömmlichen Produkte basieren auf Ethanol – einfach ausgedrückt,
auf Alkohol. Der ist nicht giftig, was schon mal gut ist. Trotzdem solltest
Du als Katzenbesitzer einige Dinge beachten.
„Es ist auf jeden Fall sicher, wenn Du selbst Desinfektionsmittel für die
Hände benutzt“, erklärt Tierarzt Dr. Jamie Richardson gegenüber „Catster“.
Es sei allerdings wichtig zu wissen, dass Handdesinfektion für Menschen
entwickelt wurde.
Zwar ist es nicht explizit giftig für Katzen, trotzdem solltest du es von
Deiner Samtpfote fern halten. Und: Unter keinen Umständen solltest Du
Desinfektionsmittel bei Deiner Katze anwenden!
Handdesinfektion ist nicht für Katzen geeignet
Auch wenn die Absicht dahinter vielleicht gut ist – dadurch schützt Du
weder Dich noch Deine Katze vor dem Coronavirus oder anderen Krankheiten. Im
Gegenteil: Viele Katzen mögen es nicht, wenn man sie eincremt. Deshalb
versuchen viele, sich sauberzulecken. Folglich könnte Deine Katze das
Desinfektionsmittel aufnehmen, wenn Du sie damit einschmierst.
Aufgrund des hohen Alkoholgehalts kann das Desinfektionsmittel außerdem die
Pfoten Deiner Katze austrocknen und zu schmerzhaften Rissen führen. Im
schlimmsten Fall können sich diese entzünden, wenn Dreck oder Bakterien in
die Wunde gelangen.
Wenn Du Deine Katze nicht mit Desinfektionsmittel eincremst (Was Du, wie
geschrieben, niemals tun solltest!), ist die Chance, dass sie
Desinfektionsmittel aufnimmt, zum Glück ziemlich gering: Der Tierarzt
erklärt, dass die meisten Katzen den Geschmack wahrscheinlich nicht mögen.
Selbst wenn die Katze Deine desinfizierte Hand leckt, macht sie das deshalb
vermutlich nur einmal…
Desinfektionsmittel birgt Gefahr der Alkoholvergiftung
Solange Deine Mieze nur kurz leckt, hat das kaum Auswirkungen auf ihre
Gesundheit. „Vielleicht bemerkst Du auch, dass Deine Katze wegen des
schlechten Geschmacks etwas sabbert“, so Dr. Richardson. Anders sieht es
aus, wenn die Katze bei ihrer Fellpflege größere Mengen Desinfektionsmittel
aufnimmt oder ihre Haut dieses absorbiert: Dann besteht das Risiko einer
Alkoholvergiftung.
Mögliche Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, erhöhte Speichelproduktion,
Lethargie, Schlappheit, Orientierungslosigkeit, Kollaps und Schwierigkeiten
beim Atmen. Wenn eine Alkoholvergiftung nicht behandelt wird, kann sie für
Katzen extrem gefährlich werden – und im schlimmsten Fall tödlich
enden.
Hierauf solltest Du bei Handdesinfektion deshalb unbedingt achten:
Streichel Deine Katze erst, wenn Deine Hände komplett trocken sind
Bewahre Desinfektionsmittel an einem sicheren Ort auf, den Deine Katze
nicht erreicht
Hat Deine Katze Handdesinfektion aufgenommen? Dann sofort ab zum
Tierarzt!
Und: Selbiges gilt natürlich auch für Hunde und alle anderen
Haustiere!
Quelle
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