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Schokolade ist für Hunde giftig
– das wissen viele Herrchen und Frauchen. Besonders wenn Du selbst gerne mal
zum Schokoriegel greifst, kann es passieren, dass Dein Hund versehentlich
etwas von der Süßigkeit frisst. Was Du in dem Fall tun solltest, sagt Dir
DeineTierwelt.
Wichtig ist in jedem Fall: Schnell handeln. Eine Schokoladenvergiftung bei
Hunden ist ein echter Notfall, der umgehend von einem Tierarzt behandelt
werden sollte.
Je mehr Schokolade Dein Hund gefuttert hat, desto gefährlich ist die Lage.
Auch die Art der Schokolade macht einen Unterschied: „Bei dunkler
Bitterschokolade und Kakaopulver sind wir wirklich alarmiert. Denn diese
enthalten besonders viel Theobromin und Koffein”, erklärt Tierarzt Dr. Alex
Blutinger beispielsweise gegenüber „The Dodo“.
Theobromin und Koffein haben eine anregende Wirkung auf das Nerven- und
Herz-Kreislauf-System. Sie sorgen dafür, dass Blutdruck und Pulsfrequenz
steigen. Die Blutgefäße verengen sich und die Reizschwelle des Nervensystems
sinkt, was zu Unruhe und Zittern bis zu Krampfanfällen führen kann.
Diese Menge Schokolade ist für Deinen Hund gefährlich
Abhängig davon, wie viel Schokolade und damit Theobromin Dein Hund
aufgenommen hat, kann er unterschiedliche Symptome zeigen. Bei 20 Milligramm
pro Kilogramm Körpergewicht bekommt der Hund typischerweise Erbrechen,
Durchfall und ein erhöhtes Durstgefühl. Bitterschokolade enthält pro Gramm
rund 16 Milligramm Theobromin, bei (trockenem) Kakaopulver sind es 28,5
Milligram pro Gramm. Ein fünf Kilogramm schwerer Dackel müsste also nur etwa
sechs Gramm dunkle Schokolade fressen, um erste Vergiftungssymptome zu
zeigen.
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Bei einer Theobromin-Dosis von 40 bis 50 Milligramm pro Kilo Körpergewicht
kommen Kreislaufbeschwerden dazu, wie etwa Herzrhythmusstörungen und
Herzrasen.
Bei mindestens 60 Milligramm pro Kilogramm können Krampfanfälle und
Bewusstseinsstörungen hinzu kommen. In unserem Dackel-Beispiel reichen dafür
schon knapp 19 Gramm, also etwa eine fünftel Schokoladentafel.
Ohne Behandlung kann die Vergiftung zum Tod führen: Unmittelbare
Todesursache ist oft entweder Arrythmie, Atemstillstand oder eine
Überhitzung des Körpers.
Wann zeigt der Hund Vergiftungssymptome?
Nicht immer bekommt Herrchen oder Frauchen mit, dass Bello Schokolade
gefuttert hat. Bis erste Symptome auftreten, vergehen im Schnitt zwei bis
vier, manchmal aber auch bis zu zwölf Stunden.
Wenn Dein Hund plötzlich viel trinkt, Durchfall bekommt und sich erbricht,
solltest Du aufmerksam werden. Auch Hyperaktivität und Rastlosigkeit können
auf eine Theobromin-Vergiftung hindeuten.
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Das heißt aber nicht, dass Du warten solltest, bis Symptome auftreten: Wenn
Du weißt, dass Dein Hund Schokolade gefressen hast, ist rasche Hilfe
entscheidend. Bringe Deinen Vierbeiner deshalb so schnell wie möglich zum
Tierarzt. Denn: Ohne Behandlung kann die Vergiftung innerhalb von 12 bis 36
Stunden im schlimmsten Fall tödlich enden.
Wie kann Schokoladen-Vergiftung bei Hunden behandelt werden?
Das Allerwichtigste: Alarmiere sofort den Tierarzt! Dieser weiß, wie er
Deinen Hund am besten behandelt. Wenn Dein Vierbeiner noch keine Symptome
entwickelt hat, kommen meist erzwungenes Erbrechen
oder Aktivkohle
zum Einsatz. So wird verhindert, dass das Theobromin in den Kreislauf Deines
Hundes gelangt.
Wenn bereits erste Symptome aufgetreten sind, kann der Tierarzt mit
bestimmten Medikamenten dagegen vorgehen. Er kann Deinem Hund dann Mittel
gegen Krampfanfälle und Herzrhythmusstörungen geben. Auch Infusionen können
helfen, indem sie das Theobromin im Blutplasma verdünnen. Ein Harnkatheter
kann verhindern, dass die Blasenwand das Theobromin wieder aufnimmt.
Schokolade gefressen: Hat das Folgen für den Hund?
Die gute Nachricht: Die meisten Hunde erholen sich nach erfolgreicher
Behandlung innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Langzeitfolgen gibt es dann
nicht – vorausgesetzt, dass sie sofort nach dem Schokoladen-Verzehr
behandelt wurden, am besten innerhalb von zwei bis vier Stunden.
Wenn der Hund dagegen schon Störungen des zentralen Nervensystems zeigt,
sind die Heilungsaussichten weniger gut. Auch wenn Theobromin selbst keine
bleibenden Schäden verursacht, können diese durch Komplikationen der
Vergiftung entstehen.
„Weil Schokolade potentiell lebensgefährliche Auswirkungen auf das
Herz-Kreislauf- und das zentrale Nervensystem haben kann, sollten solche
Fälle sehr ernst genommen werden“, mahnt Dr. Blutinger deshalb
eindringlich.
Und für die Zukunft: Bewahre Deine Schokolade immer hundesicher auf und
lasse sie nie einfach rumliegen. Auch nicht in kleinen Mengen. Sicher ist
sicher.
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