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Viele Tierfreunde meinen es nur gut – aber indem sie im Herbst vermeintlich
unterernährte Igel einsammeln, schaden sie den Tieren, denen sie eigentlich
helfen wollen. Immer wieder berichtet der „NABU“ von solchen Fällen, die
sich gerade im Herbst häufen. DeineTierwelt erklärt, warum es falsch ist,
Igel einzusammeln.
Den frühsten Anruf von einer Frau, die einen Igel eingesammelt hatte und
ihn nun dem „NABU“ übergeben wollte, erreichte Rüdiger Wohlers vom „NABU Niedersachsen“ am 4. Juli.
„Sie wollen doch nicht abstreiten, dass jetzt bald die kalten Nächte
kommen“, habe die besorgte Dame hysterisch in den Höre gerufen, so Wohlers.
Nun solle der „NABU“ ihre vier vermeintlich geretteten Igel abholen, „weil
es ja nun kälter wird und die Tiere es gut haben sollen“.
Aufgrund solcher Fälle sprechen Naturschützer mittlerweile von einer
„Einsammel-Mentalität“, mit der Tierfreunde Igel in Bedrängnis bringen
würden.
Denn: Kaum steht der Herbst vor der Tür, liefern „Retter“ zahlreiche Igel
bei Naturschützern an – immer unter der falschen Annahme, das völlig gesunde
Tier sei unterernährt oder krank.
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Deshalb appelliert der „NABU“, Igel nur in absoluten Notfällen
einzusammeln. Igel sind nämlich Wildtiere, die „nur ausnahmsweise der Natur
entnommen werden dürfen, zum Beispiel, wenn sie wirklich krank oder verletzt
sind.“ Und dann auch nur durch Experten: „Dann sollten sie aber unbedingt
erfahrenen, kompetenten Händen zugeleitet werden, zu denen stets der
örtliche Tierarzt gehört“, sagt Wohlers.
Igelfreunde, die sich unsicher sind, ob es sich um einen Notfall handelt,
sollten sich eine Einschätzung von eben diesen Experten holen, rät Wohlers.
Sind diese nicht erreichbar, könne man auch die Tierrettung der Feuerwehr
oder die Polizei zur Rate ziehen.
Statt Einsammeln: Tierfreundliche Winter-Hilfe für Igel
Das Igel-Einsammeln führe hingegen nur dazu, dass Tiere, die sich in der
Wildnis wohlfühlen, ihr Dasein unnötigerweise in menschlicher Obhut fristen
würden. Und das kann man als Tierfreund auch nicht wollen.
Wer
Igeln dennoch durch den Winter
helfen will, kann das auf deutlich tierfreundlichere Weise tun: Nämlich,
indem man den Tieren, deren Lebensraum immer weiter schwindet, Möglichkeiten
zur Überwinterung bietet – zum Beispiel, indem man Laubhaufen im Garten
liegen lässt oder Igelhäuser aufstellt.
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